Also hier ein mal ein paar News aus Spanien. Die Anreise war ein wenig anstrengend. Die netten Leute von der ÖBB haben mir in Graz die Auskunft erteilt ich müsse vom Südbahnhof einen Bus zum Flughafen nehmen. “Immer den Schildern folgen” meinten sie. Das habe ich dann auch gemacht. Der Bus kam und wollte 6€ von mir. Super! In Wirklichkeit war die Information falsch, es gibt laut dem Busfahrer einen Zug nach Schwechat und von dort einen Bus der ÖBB zum Flughafen. Nach kurzer Diskussion hat er mir dann die Fahrt geschenkt :-). Der Bus steckte allerdings eine halbe Stunde im Stau. Bin ich froh, dass ich den früheren Zug genommen habe.
Die nächste kleine Panne gab es dann in Madrid. Bei meinem Anschlussflug stand bei der Ankunft als Terminal HJK dabei. Und direkt über dem Ausgang in die Wartehalle stand ebenfalls HJK. Ich habe mir gedacht, passt hier bin ich richtig. Nachdem mehr als eine Stunde Zeit war, habe ich gemütlich ein Buch gelesen. Ein paar Minuten vor dem Boardingzeitpunkt warf ich noch einmal einen Blick auf die Tafel (die war weiter weg). Nun stand dort als Terminal H6. Hmm…also HJK hieß also nur, dass in dieser Wartehalle die Terminals H, J und K untergebracht waren. Das Ankunftsterminal meines Fluges aus Wien war in Wirklichkeit K34 (ca.). Nun dämmerte es mir: Verdammt es gibt pro Buchstabe mehr als 34 Gates. D.h. ich muss zumindest 34*3-6=96 Gates weiter die Halle hinunter. Ok…also laufen. Und ich lief eine viertel Stunde lang! Förderbänder gibt es in Madrid leider nicht durchgängig. Naja ein wenig erschöpft habe ich meinen nächsten Flug noch rechtzeitig erreicht.
In Malaga angekommen war natürlich alles dicht (dreiviertel eins in der Nacht). Also nicht den günstigen Bus, sondern das teure Taxi zum Busbahnhof. Der Busbahnhof war nicht gerade klein und es gab einen Wachmann der während der Nacht (Busbahnhof zwischen 2 und 4:30 geschlossen) die Leute in ein kleines Wartezimmer hineinließ. Zuerst habe ich mir nicht viel dabei gedacht. Ich setzte mich auf eine Bank im offenen Teil (es war recht warm) und hörte ein wenig Musik. So ca. um 2 hat der Wachmann dann alle Leute in das Wartezimmer beordert (Widerstand war zwecklos). Das Wartezimmer war mit Kameras ausgestattet und hatte zwei Türen. Die eine in den Busbahnhof, die andere auf die Straße. Der nette Wachmann sperrte dann die Türe zur Straße zu. Hmm… Die anderen Leute in dem Warteraum sahen nicht gerade vertrauenerweckend aus und nun wollte der Security Mann auch noch alle Ausweise sehen und wissen mit welchem Bus man fahren wolle. Wohl um Obdachlose zu vertreiben. Offiziell war es sicher ein Wartezimmer, aber ich glaube der Wachmann hat das ein wenig anders gesehen. War so ein kleiner mit offensichtlichem Minderwertigkeitskomplex…der hat sich wohl gefreut, dass er für ein paar Stunden über seinen Warteraum herrscht *gg*. Der wirkliche Spaß begann aber erst als alle 5 Minuten jemand von der Straße in das Wartezimmer wollte. Die Tür war versperrt, der Wachmann irgendwo anders. Zu diesem Zweck gab es eine Klingel. Nur klingelte die nicht sondern war offenbar mit der Feuersirene verbunden und daher ohrenbetäubend laut. Das ging dann 2 einhalb Stunden so. Naja ich habs überstanden, aber irgendwie war das alles ein wenig surreal.
In Algeciras angekommen hatte ich weitere eineinhalb Stunden Zeit. Glücklicherweise gab es in der Nähe einen Markt der gerade öffnete (alle Cafés waren leider zu), so bin ich zu einem fruchtigen Frühstück gekommen. Glücklicherweise scheinen die Spanier das miese Plantagenobst nur zu exportieren, denn es schmeckte vorzüglich. Einen Bus von Tarifa Richtung Cadiź gibt es entgegen anderslautender Behauptungen nicht, also wieder das Taxi. Leichter gesagt als getan. Es gab zwar einen Taxistand um die Ecke, der war aber leer. Es brauchte über 25min bis sich ein Taxi blicken ließ. Naja was solls. Das Hotel ist wirklich nett (Hotel La Torre). Ein Familienbetrieb mit schönem Garten und sauberen Zimmern. Internetanschluss habe ich auch (hab einfach einen WLAN Accesspoint mitgebracht und durfte ihn installieren). Das Hotel liegt zwar nah am Strand aber leider sehr weit weg von der Surfstation (15min zu Fuß).
Also hab ich mir ein Rad ausgeborgt. Die Verleihstation ist gleich neben dem Hotel, allerdings betrachten die Radfahren rein als Sport und wollen für ihreRäder für drei Wochen 255€. Wucher! Mit ein wenig Verhandlungsgeschick konnte ich dann ein weniger sportliches Modell für 115€ bekommen. Nicht billig aber in Ordnung. Die nächste Überraschung gab es dann beim Essen. Nix Sevilla Niveau (um 6€ bummsatt und auch noch gut gegessen), hier werden die Touristen ausgenommen wie die Weihnachtsgänse. Das Abendmenü im Hotel um 20€, das Hauptgericht anderswo ab 13€. Einziger Lichtblick: Menu della Noche an der Strandbar um 9€. Die verstehen allerdings ausschließlich Spanisch und können nicht mal mit Händen und Füßen irgendwas erklären. Naja nach ein paar Tagen und ein paarmal Wörterbuch aufschlagen konnte ich ungefähr erahnen was es zu Essen gab. Das Menü habe ich die letzten paar Tage gegessen. Bis gestern. Es gab Fisch mit Kartoffeln und Gemüse. Klingt ja nicht schlecht. Der Fisch war leider ungenießbar (ekelhafter Eigengeschmack, war wohl nicht ganz ein Speisefisch), die Kartoffeln ein Gatsch, genauso wie das Gemüse. Und alles komplett ungewürzt. Salz und Pfeffer bekommt man nur wenn man es sich selber holt. Schauderhaft. Also das Essen ist bisher ein ziemlicher Reinfall gewesen. Schluss mit Strandbar, ich esse ab jetzt lieber im Hotel.
Der nächste Reinfall war die Surfstation. Besser gesagt die Ausleihbedingungen. Laut Club Mistral in Deutschland muss man unbedingt vorher buchen, sonst kostet alles 20% mehr und man bekommt evtl. nichts mehr (was bei gutem Wind hier wirklich vorkommt). Außerdem muss man im Vorhinein entscheiden ob man drei Wochen durchgehend bucht oder zB 14 aus 21 Tagen nimmt. Tja stimmt alles nicht. Vor Ort kostet es für drei Wochen um 10€ weniger und außerdem zahlt man am Ende und immer die günstigste Variante. Das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen. Also ein unfreundlicher Telefonanruf bei Club Mistral. Ups, das hätte ich besser lassen sollen. Anscheinend kochte die Surfschule hier ihr eigenes Süppchen, ohne dass die Herren aus Deutschland etwas davon wissen. Naja aber der Besitzer der Schule hat es dann anscheinend doch irgendwie hingebogen und war nicht böse auf mich. Gebracht hat der Anruf jedoch nicht viel (abgesehen von 10€ Ermäßigung). Nächstes Mal weiß ich es besser.
Der Wind war bis Sa hingegen einfach klasse. Die ersten zwei Tage ca 3-4Bf, ab dann eine Woche lang 7-8 (~70km/h). Ich hatte am Anfang zwar ein wenig zu kämpfen (mit einem 3.2qm Segel!) habe aber viel gelernt. Ein paar Sprünge sind mittlerweile schon drinnen.
Diese Woche sieht es hingegen schlecht aus. Der Wind hat wieder auf West gedreht und mehr als 3Bf werden bis zum Wochenende wohl nicht zu erwarten sein. Bin ein wenig zum schreiben gekommen, aber leider nicht so viel wie ich erwartet hatte (na gut erhofft vielleicht eher :-)).
Insgesamt gefällt es mir jedoch gut hier! Es gibt viele nette Leute an der Surfstation und Tarifa ist wirklich eine super Mischung aus typisch Spanisch und hochgestylten Lokalen. Leider ein wenig weit weg.
Nice read. Das mit dem kuddelmuddel bei Mistral wusste ich nicht einmal *gg*
Saludos
Mark